Schrecken der Vergangenheit

Wenn man nachts im Bett liegt und das Licht aus macht, kommen all die scheuen Schrecken der Vergangenheit wieder heraus.

Sie reißen deine Augenlider wieder auf und präsentieren sich in ihrer scheußlichen Pracht, die dir die Sprache verschlägt. Sie setzen sich auf deine Brust und pressen jeden Hauch Hoffnung aus dir heraus, quetschen deinen Hals und rauben dir den Atem. Sie nagen an deinem Herz, wenn es noch schlägt und durchbohren deinen Körper mit spitzen Nadeln. Sie zünden sich an und kriechen durch jede Pore, um dein Fleisch zu verbrennen.
Sie pressen dich unter Wasser und nehmen dir jede Wahrnehmung für Zeit und Raum, alles wirkt so beengend und dabei so gigantisch groß, dass man sich dabei selbst verliert. Kurz bevor die Sonne dann auf geht, umgarnen sie einen wie eine Spinne und ziehen fest zu, damit man weiß, wie klein man ist und an welcher Stelle der Nahrungskette man steht.

Arme Leute, denen es so geht.

Das wirklich Fiese daran ist, dass man eigentlich ziemlich wehrlos dagegen ist. Natürlich kann man sich sagen, dass diese Panik, die dann in einem aufsteigt, nicht real ist. Auch das Beklemmende – nur Einbildung. Aber in diesen Momenten hilft das herzlich wenig. Durchatmen und auf die eigene, ruhige Atmung konzentrieren und hoffen, dass es schnell vorbei geht.

Ich wünsche allen ruhige Nächte und viel Kraft im kalten, depressiv machenden Winter!

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